Ja, Demenz kann letztendlich zum Tod führen. Demenz ist eine fortschreitende Erkrankung, die das Gehirn betrifft und im Laufe der Zeit zu einem vollständigen Verlust der geistigen Fähigkeiten führen kann. Dies kann dazu führen, dass der Körper wichtige Funktionen nicht mehr ausführen kann, was schließlich zum Tod führt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Lebenserwartung bei Demenz stark variieren kann und von vielen Faktoren abhängt, einschließlich der Art der Demenz und der allgemeinen Gesundheit der betroffenen Person.
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Demenz Formen und ihr Verlauf
Der Begriff "Demenz" umfasst eine Vielzahl verschiedener Krankheiten, an denen in Deutschland rund 1,6 Millionen Menschen im fortgeschrittenen Alter erkrankt sind. Ein typisches Merkmal, das fast alle Demenzformen früher oder später zeigen, ist der Gedächtnisverlust. Unter Demenz versteht man allgemein die Abnahme kognitiver und sozialer Fähigkeiten sowie Persönlichkeitsveränderungen. Welche Form der Demenz im Einzelfall vorliegt, kann anhand der Symptome und des Krankheitsverlaufs erkannt werden.
Demenzformen im Überblick
Im Folgenden werden die verschiedenen Demenzformen im Überblick dargestellt:
Alzheimer Demenz
Sie ist die häufigste und bekannteste Form der Demenz. 60 bis 65 % aller Demenzkranken leiden an Alzheimer. Neben erheblichem Gedächtnisverlust gehören auch Orientierungsstörungen und Persönlichkeitsveränderungen zum Krankheitsbild. Zerstörte Nervenzellen und Nervenzellverbindungen sowie Eiweißeinschlüsse im Gehirn machen große Teile des Gehirns funktionsunfähig und sind die Ursache für diese Symptome. In der Regel tritt die Krankheit bei Menschen über 65 Jahren auf, es gibt jedoch auch Fälle, in denen Jüngere betroffen sind. Nach einem zunächst schleichenden Beginn nimmt die Krankheit oft einen aggressiven Verlauf, der häufig innerhalb von sieben Jahren zum Tod führt. Die Alzheimer-Demenz ist irreversibel, also nicht heilbar, wenngleich einige Symptome medikamentös oder durch geistige Beschäftigung gelindert werden können.
Der Krankheitsverlauf lässt sich im Wesentlichen in drei Phasen unterteilen:
Zu Beginn zeichnet sich die Alzheimer-Demenz durch eine Verlangsamung und Abnahme des Denkvermögens aus. Leichter Gedächtnisverlust und Vergesslichkeit, insbesondere bei kürzlich Erlebtem oder Geleistetem, sind in diesem Stadium typisch. Dies hängt mit dem abnehmenden Vermögen des Gehirns zusammen, Informationen vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis zu übertragen. Betroffene zeigen leichte Verwirrung, Orientierungs- und Sprachstörungen; gleichzeitig sinkt die Offenheit gegenüber Neuem in ihrer Umgebung. Die Erkenntnis über die eigenen Defizite löst häufig Emotionen wie Wut, Angst und Scham aus. Problematisch ist, dass die ersten Symptome von Angehörigen oft als normale Alterserscheinungen missinterpretiert werden.
Mit fortschreitender Krankheit verstärken sich die Symptome und werden zunehmend deutlicher von normalen Alterserscheinungen unterscheidbar. Angehörige bemerken, dass die selbstständige Bewältigung des Alltags und der Körperpflege zunehmend schwierig wird. Selbst enge Verwandte können häufig nicht mehr namentlich erkannt werden. Neben fortgeschrittenem Gedächtnisverlust ziehen sich Betroffene immer mehr zurück und lassen niemanden an sich heran. Unkontrollierte Gefühlsausbrüche wie Aggressionen oder Depressionen treten häufiger auf. Da in diesem Stadium auch die Körperwahrnehmung nachlässt, wandern die Erkrankten oft ruhelos umher oder nesteln an Gegenständen, um ihren Körper wieder wahrzunehmen. Ansonsten ist der Alltag der Betroffenen von Antriebslosigkeit geprägt.
Im letzten Stadium der Krankheit kommen zu den kognitiven Beeinträchtigungen auch körperliche Schwächen hinzu. Die Betroffenen sind bettlägerig, schwach und verlieren die Kontrolle über grundlegende Körperfunktionen wie Blasen- und Darmentleerung. Inzwischen weist auch das Langzeitgedächtnis erhebliche Lücken auf. Sowohl die engste Familie als auch die Umgebung und einfache Gegenstände werden nicht mehr erkannt. Auch die Sprachfähigkeit ist stark eingeschränkt, und die Bildung vollständiger, sinnvoller Sätze ist kaum noch möglich. Ein Leben ohne intensive Betreuung ist in dieser Phase nicht mehr vorstellbar.
Vaskuläre Demenz
Diese Form der Demenz ist mit einem Anteil von 20 % aller Demenzerkrankungen die zweithäufigste. Durchblutungsstörungen im Gehirn führen zum Absterben von Nervenzellen, was Gedächtnisstörungen, Orientierungslosigkeit und andere Symptome – ähnlich wie bei der Alzheimer-Demenz – zur Folge haben kann. Der Schweregrad der Durchblutungsstörung bestimmt das Ausmaß der Krankheit. Nach einem schweren Hirnschlag, der große Teile des Gehirns von der Blutversorgung abschneidet, treten schwerere Gedächtnisverluste, Sprachstörungen und Verwirrung auf. Kleinere Infarkte hingegen haben zunächst kaum Auswirkungen und bleiben oft unbemerkt oder werden als normale Alterserscheinungen fehlgedeutet. Erst das gehäufte Auftreten solcher Infarkte macht die Folgen bemerkbar.
Typisch für die vaskuläre Demenz – im Gegensatz zu anderen Demenzformen – sind Symptome wie Taubheitsgefühle, Lähmungen und das Ausbleiben von Reflexen. Diese Symptome treten zusätzlich zu den üblichen Alzheimer-Symptomen auf. Auch das plötzliche Auftreten dieser Symptome kurz nach einem Infarkt oder Hirnschlag ist charakteristisch für diese Demenzform. Die Symptome verschlechtern sich tendenziell schrittweise, wobei der Zustand des Betroffenen von Tag zu Tag schwanken kann.
Lewy-Körperchen-Demenz
Diese eher seltene Form der Demenz wird, ähnlich wie die Alzheimer-Demenz, durch Eiweißanlagerungen – sogenannte Lewy-Körperchen – verursacht, die sich im Hirnstamm und in der Großhirnrinde ablagern. Die Lage dieser Eiweißanlagerungen im Gehirn führt dazu, dass die Betroffenen zu Beginn der Krankheit unter Sinnestäuschungen und Halluzinationen leiden. Sie sehen und hören Dinge, die in Wirklichkeit nicht da sind. Unsicherheiten im Gang und ein erhöhtes Sturzrisiko gehören ebenfalls zum Krankheitsbild. Im späteren Verlauf ähnelt diese Demenzform der Alzheimer-Demenz, wobei die Gedächtnisleistung jedoch deutlich länger erhalten bleibt, da die Zahl der Eiweißeinschlüsse geringer ist.
Frontotemporale Demenz
Diese sehr seltene Form der Demenz ist auch unter dem Namen „Morbus Pick“ bekannt. Zu Beginn zeigt sie wenige Anzeichen einer „typischen“ Demenz. Der Abbau von Nervenzellmasse im Stirn- und Schläfenlappen des Gehirns (Frontal- und Temporallappen) führt zu starken Veränderungen der Persönlichkeit und zu emotionalen Schwankungen. Diese reichen von Reizbarkeit über Aggression bis hin zu Gleichgültigkeit. Weitere Symptome wie Heißhunger und die Entwicklung von „Tics“ – schnellen, unwillkürlichen Bewegungen oder Lautäußerungen – sind ebenfalls nicht selten. Häufig wird diese Form der Demenz erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt, wenn Vergesslichkeit und Sprachstörungen deutlicher in Erscheinung treten.
Diese vier Demenzformen sind nur eine Auswahl der bekanntesten unter rund 40 verschiedenen Erkrankungen, die unter dem Oberbegriff „Demenz“ zusammengefasst werden. Welche Arten von Demenz gibt es also? Es existieren auch Mischformen, etwa eine Kombination aus Alzheimer-Demenz und vaskulärer Demenz. Wichtig ist, bei ersten Anzeichen der genannten Symptome so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen. Nicht jeder Fall von Gedächtnisverlust bedeutet jedoch eine Demenz. Auch andere Erkrankungen wie Altershirndruck, Vitaminmangel oder Dehydration können zu einer Abnahme der Gedächtnisleistung führen. Letztlich kann nur eine fachliche Diagnose Klarheit schaffen.
Fazit
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Demenzformen vielfältig sind und in ihrer Symptomatik und ihrem Verlauf variieren können. Schnell fortschreitende Demenz und plötzliche Demenz im Alter sind ernstzunehmende Anzeichen, die einer ärztlichen Abklärung bedürfen. Altersschwäche Symptome sollten nicht vorschnell als normal abgetan werden, da sie auch auf eine der vielen Demenzformen hinweisen könnten.
Für weitere Informationen besuchen Sie gerne das Bundesministerium für Gesundheit.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Demenz
Demenz kann sich auf verschiedene Weisen bemerkbar machen, einschließlich:
- Gedächtnisverlust, insbesondere Kurzzeitgedächtnis
- Schwierigkeiten bei der Kommunikation und Sprachfindung
- Verwirrung und Desorientierung
- Veränderungen in der Persönlichkeit und im Verhalten
- Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben und der Selbstversorgung
Diese Symptome können im Laufe der Zeit schlimmer werden und die Fähigkeit der betroffenen Person, ein unabhängiges Leben zu führen, erheblich beeinträchtigen.
Es gibt mehrere Arten von Demenz, darunter:
- Alzheimer-Krankheit: Die häufigste Form der Demenz, die etwa 60-80% der Fälle ausmacht.
- Vaskuläre Demenz: Verursacht durch Durchblutungsstörungen im Gehirn.
- Lewy-Körper-Demenz: Charakterisiert durch abnorme Eiweißablagerungen im Gehirn.
- Frontotemporale Demenz: Betrifft vor allem die Stirn- und Schläfenlappen des Gehirns.
- Gemischte Demenz: Eine Kombination aus zwei oder mehr Arten von Demenz.
Jede Art hat ihre eigenen spezifischen Merkmale und Symptome.
Ein Demenzschub, auch als Verschlechterungsschub bezeichnet, kann sich durch eine plötzliche und deutliche Verschlechterung der Symptome bemerkbar machen. Dies kann beinhalten:
- Stärkerer Gedächtnisverlust
- Erhöhte Verwirrung und Desorientierung
- Verschlechterung der Kommunikationsfähigkeiten
- Verstärkte Verhaltensänderungen, wie erhöhte Reizbarkeit oder Aggression
- Schwierigkeiten bei der Durchführung alltäglicher Aktivitäten, die zuvor keine Probleme bereiteten
Diese Schübe können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, einschließlich Stress, Infektionen oder Änderungen in der Medikation.