Kauf auf Rechnung
Nur 4,95€ Versandkosten
Bestellhotline 040 22 86 123 0*

Hilfsangebote in der häuslichen Pflege - Interview mit Katrin Pietschmann

Magazin

Hilfsangebote in der häuslichen Pflege - Interview mit Katrin Pietschmann

Interview zu Hilfsangeboten in der häuslichen Pflege mit Katrin Pietschmann

Pflege in Deutschland findet in den meisten Fällen durch Angehörige im häuslichen Umfeld statt. Oftmals gehen Kinder, Partner oder weitere Pflegende ihrer Berufstätigkeit dabei weiter nach. Die Mehrfachbelastung kann dann schnell zu einer Situation führen mit der keinem geholfen ist. Überlastete Angehörige, die den Bedürfnissen der Gepflegten nicht gerecht werden und keine Zeit für sich selbst finden, um neue Energie zu tanken für den Alltag. Viele Betroffene sind sich den Fördermöglichkeiten und Hilfsangeboten nicht bewusst. Im Interview erklärt Katrin Pietschmann, was möglich ist und wie Unterstützung für die häusliche Pflege leicht zu finden ist.


Die Situation pflegender Angehöriger

ClaraVital: Hallo Frau Pietschmann, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen und unseren interessierten Lesern Tipps geben, welche Angebote es zur Entlastung in der häuslichen Pflege gibt. Nun gibt es in Deutschland ja eine große Zahl Pflegebedürfitger, die zuhause gepflegt werden. Sie haben die Firma HelloCare gegründet, die pflegenden Angehörigen stundenweise Entlastungsangebote anbietet. Wie sehen Sie die Situation von pflegenden Angehörigen?

Katrin Pietschmann: In Deutschland bildet die Familie den größten Pflegedienst. Häufig ist es für die Kinder und Partner eine Selbstverständlichkeit, bis zum Ende da zu sein und sie übernehmen über viele Jahre die Fürsorge. Die Pflege eines Angehörigen hat sehr schöne Seiten und oft entsteht eine neue Bindung zwischen Kindern, Eltern und Partnern. Allerdings stellt sie auch einen Kraftakt dar, der die Pflegenden physisch und bisweilen seelisch stark belastet. Zumal die die optimale Vereinbarkeit von Pflege und Beruf in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt.

Pflegenden Angehörigen fehlt es oft an Informationen zu Entlastungsangeboten und sie geraten an ihre Belastungsgrenze. Dabei gibt es immer mehr Möglichkeiten Unterstützung zu erhalten. Es ist immens wichtig, sich Verschnaufpausen zu gönnen. Nur wer Hilfeangebote annimmt stellt sicher, dass er nicht selbst langfristig in der Pflege seiner Angehörigen ausfällt.


Entlastung durch das optimale Pflegearrangement

ClaraVital: Entlastungen sind sicherlich gut. Oft ist aber auch das Geld ein Problem. Welche Ansprüche bestehen und wem gegenüber kann man sie geltend machen?

Katrin Pietschmann: Wer zuhause gepflegt wird, hat Anspruch auf verschiedenste Leistungen der Pflegekasse. Es kann ein optimales Pflegearrangement zusammengestellt werden, das auch die Entlastung der Angehörigen ermöglicht. So wie jeder pflegebedürftige Mensch und dessen Angehörige individuelle Bedürfnisse haben, so individuell kann auch die jeweilige Pflegelösung aussehen.

Zusätzlich zur Pflege durch die Angehörigen können weitere Bausteine die Situation für alle Beteiligten deutlich verbessern. Ein ambulanter Pflegedienst erbringt beispielsweise regelmäßig medizinische Leistungen. Zudem können die Pflegebedürftigen an bestimmten Wochentagen in einer Tagespflegeeinrichtung untergebracht werden. Sie werden typischerweise morgens abgeholt und nachmittags wieder nach Hause gebracht. Den Tag verbringen sie in der Gruppe mit kompetenter Betreuung, Pflege und Gesellschaft.

Außerdem haben pflegende Angehörige Anspruch auf weitere Entlastung. Sind sie auf Dienstreise oder im Urlaub, können sie ihre Vertretung aus Geldern der Verhinderungspflege zahlen. Diese Mittel der Verhinderungspflege können auch eingesetzt werden, um eine regelmäßige Hilfe zu finanzieren, die sich stundenweise um Betreuung, Begleitung zu Arztterminen oder die Einkäufe kümmert. Das ermöglicht insbesondere Berufstätigen Planbarkeit und eine maßgeschneiderte Entlastung.


Informationen für pflegende Angehörige

ClaraVital: Haben Sie noch weitere Ratschläge für die pflegenden Angehörige?

Katrin Pietschmann: Es gibt viele Optionen und finanzielle Unterstützung für eine ideale ambulante Pflege und Unterstützung. Oft kennen Betroffene allerdings nicht alle Angebote und ihre Rechte. Es ist daher empfehlenswert, sich Beratung zu holen. Pflegestützpunkte und Angehörigenvereine sind dafür die richtigen Ansprechpartner. Es gibt sie mittlerweile in jeder Region Deutschlands und ihr Angebot ist kostenfrei. Sie unterstützen bei Antragstellung, informieren zu Pflege- und Entlastungsmöglichkeiten und schulen Angehörige zur sicheren Pflege.


Die Leistungen von HelloCare

ClaraVital: Was genau bietet Ihr Unternehmen HelloCare Pflegenden und Pflegebedürftigen an?

Katrin Pietschmann: HelloCare ist ein Unternehmen, das Senioren, Familien und Hilfebedürftige mit qualifizierten Alltagshelfern zusammenbringt, um sie zu unterstützen. HelloCare schließt die Versorgungslücke, die jede Familie schon erlebt hat und bietet zuverlässige, qualifizierte und stundenweise Entlastung nach Bedarf. Auf der Internetseite werden Kunden durch ein selbsterklärendes Menü geführt, um den für sie am besten geeigneten Helfer zu finden. Alle Helfer verfügen über Erfahrung in der Betreuung oder Pflege, ein Führungszeugnis und einen Erste Hilfe Nachweis. Sie werden zudem regelmäßig weitergebildet und sorgfältig ausgesucht. Kunden können die Profile aller Helfer einsehen und haben nach jedem Einsatz die Möglichkeit, Ihren Helfer zu bewerten. Hierdurch wird Zufriedenheit auf allen Seiten sichergestellt.


Das Finden der richtigen Betreuung

ClaraVital: Worauf sollten Angehörige achten, wenn Sie eine Betreuung suchen? Wie schützt man sich vor unseriösen Angeboten?

Katrin Pietschmann: Die Auswahl des idealen Betreuers kann viel Zeit in Anspruch nehmen, wenn über Kleinanzeigen oder den Bekanntenkreis gesucht wird. Idealerweise sind Angehörige bei den ersten Terminen dabei. Ist die Betreuungskraft pünktlich, geht auf Wünsche und Sorgen ein und bereitet die Zusammenarbeit durch gezielte Fragen zu Unterstützungsbedarf und Einschränkungen professionell vor? Würde man diese Person regelmäßig in seine eigenen Vier Wände lassen? Neben dem ersten persönlichen und professionellen Eindruck sollte geklärt werden, wie die Unterstützung genau aussehen soll. Wie oft und wobei wird Hilfe benötigt? Damit Gelder der Pflegekasse eingesetzt werden können und die Leistung von der Steuer absetzbar ist, ist unbedingt darauf zu achten, dass die Betreuer eine ordentliche Rechnung stellen. Vermittlungsplattformen wie www.hellocare.de sorgen dafür, dass alle diese Standards eingehalten werden.


Qualitätsmerkmale für Betreuer

ClaraVital: Welche Qualifikationen sollten Betreuer mitbringen, die mit Menschen mit Demenz arbeiten? Wie erkennen Angehörige, ob sie ausreichend qualifiziert sind?

Katrin Pietschmann: Betreuer, die mit Menschen mit Demenz arbeiten, bringen idealerweise Vorerfahrung und Fortbildungen in diesem Bereich mit. Angehörige sollten gezielt nach Erfahrung fragen und sich Zeugnisse und Zertifikate vorlegen lassen. Betreuungskräfte nach § 87b oder nach § 45b sind speziell für die Betreuung von Demenzpatienten ausgebildet. Fachkräfte wie Therapeuten und examinierte Pfleger bringen in der Regel umfassende Berufspraxis im Umgang mit demenziell erkrankten Menschen mit. Auch hier empfiehlt sich, dass Angehörige bei den ersten Terminen anwesend sind und selbst beurteilen, ob sie die Betreuung als angemessen und professionell empfinden. Bei langfristiger Betreuung empfiehlt sich ein regelmäßiger Austausch mit dem Betreuer. Oft erkennen diese schneller, wie und ob sich die Erkrankung verändert und wie diese die Pflege beeinflusst.


Kosten einer Betreuung

ClaraVital: Qualifizierte Betreuung ist eine wertvolle Hilfe. Aber was kostet eine Stunde Betreuung? Lässt sich hier eine generelle Aussage treffen?

Katrin Pietschmann: Eine ordentliche und versicherte Betreuung ist bereits ab 15 Euro pro Stunde möglich. Die Preise variieren allerdings je nach Region und je nach Qualifikation der Betreuer. Eine examinierte Pflegekraft nimmt bis zu 30 Euro pro Stunde während Therapeuten bei ca. 20 Euro pro Stunde liegen. Es ist wichtig, dass Qualifikation und Person zur gewünschten Betreuungssituation passen. Hier sollte man nicht am falschen Ende sparen.

Angaben zum Interview
Katrin Pietschmann HelloCare

Katrin Pietschmann

Katrin Pietschmann ist Geschäftsführerin von HelloCare und studierte Wirtschaftswissenschaftlerin. Sie verfügt über Berufserfahrung im Pflegedienst, in einem jungen Unternehmen des Hausärzteverbandes und in einem Medizintechnikkonzern. Sie war dabei, als ihre beste Freundin nach einer geeigneten Unterstützung für ihre demente Tante gesucht hat. Und musste feststellen, wie schwierig das ist. Das möchte sie mit HelloCare ändern.

Sie haben Fragen, Anmerkungen oder eigene Erfahrungen zu diesem Thema?
Kontaktieren Sie uns gerne jederzeit unter magazin@claravital.de oder nutzen Sie unser unten stehendes Kontaktformular.